Journey in the tea world
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Journey in the tea world


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Was würde die Mutter von Forrest Gump sagen, wenn sie eine Tasse Tee in der Hand hat!!

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Vor wenigen Tage waren wieder Teegäste im Haus von "die Kunst des Tees" und besuchten meine Teeseminar. Sie hatten als Weihnachtsgeschenk einen Voucher bekommen und wollten sich "etwas" über Tee informieren. Jedes meiner Teeseminare und Teezermonien - die in meinem Teestudio veranstaltet werden - sind exklusiv jeweils für die Gastgruppe, die es gebucht haben. So mische ich nicht unterschiedliche Gruppen und kann gezielter auf den Personenkreise - der sich bereits kennt - eingehen. Daher frage ich vorher gerne nach der Geschmacksrichtung meiner Gäste, damit ich die Stunden geschmacklich und auch die Struktur des Teeseminars bzw. Teezeremonie noch besser anpassen kann.

In unserem Telefonat erhielt ich die Information, dass meine Gäste Grüntee bevorzugen. So plante ich natürlich nach ihrem Wunsch. Aber was hat die Mutter von Forrest Gump mit diesem Beitrag bzw. Teeseminar zu tun? Emmm... ich glaube, viele von Euch hatten wahrscheinlich schon von den Film "Forrest Gump" gehört, gesehen und / oder vielleicht das Buch gelesen. Wenn nicht, ist auch nicht schlimm, der Film ist übrigens schon ziemlich alt und stammt von 1994. Er ist sehr empfehlenswert und ist einer meiner Lieblingsfilme.

Einer der bekanntesten Sprüch aus Forrest Gump ist "Meine Mama hatte immer gesagt, das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man bekommt." Ich war eine Jugendliche, als der Film ins Kino kam. So kann ich mich nicht an den ganzen Film im Detail erinnern, aber diesen Satz vergesse ich nie, weil ich ihn nie 100% zustimmen kann. Die Zutaten stehen doch fast immer auf der Rückseite der Schachtel, also... wieso kann man es vorher nicht wissen, was man bekommt? Ich schaue immer erst auf die Rückseite und suche dementsprechend meine Lieblingspraline aus. :p Aber was ich der Mutter auf jeden Fall zustimmen kann, ist dass, das Leben immer voller Überraschungen ist. Und diese finde ich definitiv immer wieder in einer Tasse Tee. Und so waren auch die Teegäste an jenem Tag sehr überrascht, was sie alles erleben können.

Wie Ihr wahrscheintlich schon ahnt, eröffnete ich unsere gemeinsamen Teestunden mit einem Grüntee. Erste Tasse... zweite Tasse.. dritte Tasse, ich merkte an der steigenden Spannung und den Gesichtern meiner Gäste, da stimmt irgendetwas nicht! Etwas sehr fremd, ungewöhnlich, aber auch skeptisch. Dies war mich etwas befremden. Zwar sind Geschmäcker sehr oft unterschiedlich, es gibt aber auch Tees bei denen man eigentlich nichts falsch machen kann, wenn man die Teerichtung kennt. So war es für mich sicherlich sehr fremd, die etwas zweifelnden Gesichter zu sehen. Auf der anderer Seite merkte ich aber auch, dass die Gäste versuchten meinen Geschmackshinweisen zu folgen; sie waren aber skeptisch. So fragte ich sie noch mal, was sie zu Hause normalerweise trinken. Ein Gast erzählte, dass sie gerne Rooibsch Tee trinkt und mal (aber es hörte sich eher selten an) eine Tasse Grüntee. Der andere Gast sagte, dass er Matcha trinkt, aus gesundheitlichen Gründen. Dann war mein aller erster und unangenehmer Moment des Schweigens gekommen. Vielleicht könnt Ihr wahrscheintlich jetzt meinen Gedanke spüren. Ich musste schnell aus dieser Situation herauskommen....

Erstens: Chinesische Grüntees sind sehr unterschiedlich im Charakter im Vergleich zu den japanischen, weil die Herstellungsprozesse sehr sehr verschieden sind. Matcha ist sehr intensiv und wenn man ihn z.B. mit Maofeng vergleicht? Das Ergebnis wird so oder so sehr unfair für beide Tees sein.

Zweitens: Rooibusch und aromatisierte Tees? Emm... im Vergleich zu klassischen Tees, welche komplett ohne Zusatzstoffe oder beigefügte Geschmacksrichtungen auskommen?... Emm... sie gehören zu einer anderen Teewelt.

Die Gäste waren auch ein bisschen frustiert, wahrscheinlich weil sie die von mir beschriebene Geschmäcker nicht wirklich herausschmecken oder wahrnehmen konnten. Und merkten, dass sie von der Teewelt, die ich ihnen an diesem Tag präsentieren wollte, nicht wirklich kannten und wahrscheinlich auch nie Berührungspunkte hatten. Und das von Beginn des Seminars. Aber dafür bin ich da!! ;) So habe ich meinen Plan komplett neu von vorne angefangen. Statt Grüntee habe ich sofort unsere "Anfänger Oolong Sorte" auf den Tisch gestellt: Jade (Cui Yu) Oolong aus Taiwan und Phönix (Fenghuang) Dan Cong aus China zum verkosten; Song Cong Dan Cong und Tie Guan Yin (geröstet) - beide aus China - nur zum schnuppern vorbereitet.

Erstmal durften sie Song Cong Dan Cong und Tie Guan Yin (geröstet) schnuppern... es war wieder ein Schweigen... aber diesmal weil sie so erstaunt waren und ihren Nasen fast nicht mehr glauben konnten, wie sehr ein klassischer Tee ohne allem so gut riechen kann. Sogar als Anfänger konnten sie die Früchte aus der Song Cong Dose einordnen und die wunderbare süßliche Note durch Röstung aus der TGY (geröstet)  wahrnehmen. Sie waren sehr überrascht, weil sie immer dachten, dass Oolong sehr ähnlich wie Schwarztee sein sollte und daher hatten sie sich nie getraut Oolong zu probieren. Und sie hatten natürlich auch nie erwartet, dass die Aroma auch so intensiv und natürlich sein konnten. Es war wie ein Schlag!

Danach konnten wir endlich unsere "echte" Teestunden beginnen! :) Ab diesen Zeitpunkt sprachen wir alle drei die gleiche Teesprache :D Jade Oolong war der erste und ich begleitete sie auf ihrer aller ersten Geschmacks-Entdeckungs-Reise. Dieser Oolong ist sehr geprägt von einer zarten Jasminnote und natürlich auch noch anderen Blumen, wie Osmanthus. Nach dem ersten Schluck... einer hatte schon die Augen geschlossen und das andere Augenpaar war weit geöffnet und ich hörte nur "Krasss...!" Sie waren wieder so überrascht, dass diese Jasminnote tatsächlich bemerkbar war, auch ganz ohne Blüten oder sonstiges. Der Gast mit den noch geschlossenen Augen war schon ganz weit weg in seinen Urlaubserinnerungen in Thailand. :)

Dann war der Dan Cong dran! Diesmal waren sie beide wieder sprachlos.. die Früchte.. und die Blumen waren alle in der Tasse! Und das alles ohne Zugabe von Blüten oder Geschmacksrichtungen.

Wilkommen in der Welt des Oolongs!!! sagte ich nur :)))

Also "was würde die Mutter von Forrest Gump sagen, wenn sie eine Tasse Tee in der Hand hat?" Vielleicht statt einer Schachtel Pralinen, eine Tasse Tee?? ;) Wir werden es wohl leider nie erfahren.

Weil jede Tee hat seine Persönlichkeit, Charakter, und Geschichte. Mit jeder Tasse öffnen wir eine Tür zu einem speziellen Tee oder zu der Person die mit am Tisch sitzt. Tee kann wie ein Spiegel sein, der das hier und jetzt, genauso wie den Ort seines Anbaus, die Arbeit des Meisters hinter dem Tee, oder auch dem, der den Tee gerade zubereitet hat, wiederspiegelt? Oder Tee ist einfach ein Begleiter für den Moment, den Tag oder für immer.  Und wir sollten uns gegenüber diesen Überraschungen offen zeigen und einfach durch die Tasse Tee zur Ruhe kommen und den Moment genießen. Wenn man mit diesem Thema erst einmal anfängt, wird es sich schwer sein aufzuhören, denn in dieser Welt gibt es auch keine Grenzen!   :)

 

Forrest-Gump-and-Tea

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Tee, die Vergangenheit, die Zukunft

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Tee für mich ist wie ein Fenster oder eine Tür. Und diese kann man nach innen, aber auch nach außen öffnen. Manchmal dient Tee auch als Brücke zwischen Menschen, Kulturen, Länder und Zeiten.

Ich suche gerne nach dem Ursprung jeder Teesorte, seine Geschichte und Legende! Wir bauen alle auf der Geschichte auf; so entwickelt sich unsere Zukunft. Auf der anderen Seite beobachte ich auch gerne die neue Generation. Heutzutage drehen wir alle sehr um unsere neue Generation. Egal in welcher Industrie, Kinder sind unsere höchsten Priorität und wir werden fast histerisch, wenn es um die Gesundheit des Kindes geht. Ansich ist Tee ein gesundes Getränk. Aber für ein kleines Kind könnte es zu viel Koffein sein. So gibt es auch viele Teemischungen aus Früchten, Roibusch und Kräuter.

In unserer Kultur war Tee schon immer da und ich kann mich nicht wirklich erinneren, wie mein Leben ohne dieses Getränk war. So habe ich meine Mutter gefragt, wie es damals bei uns und als sie klein war. Sie erzählte, früher war alles ganz normal und es gab auch keine "klare Regel", wann das Kind Tee trinken darf. Man sagt, Tee kann entfetten, welches nicht wirklich mit "Schlankwerden" zu tun hat. So gibt es Tee immer beim Essen im Dim-Sum Restaurant. Wir nennen dies "Yum Cha". Viele Familien gehen jedes Wochenende zum "Yum Cha". Es ist eine der beliebsten Familien-Wochenend-Beschäftigungen. Es gibt viele gedämpfte Gerichte und auch viele frittierte. Zwar immer nur in kleinen Portionen serviert, man isst aber immer unbewusst viel zu viel. So ist Tee perfekt zur Verdauung. Aber zu Hause trinken wir meistens Tee, wenn wir Gäste haben. Also nicht so oft! Als kleines Kind aßen wir meistens zu Hause, daher war Tee auch mehr für die Älteren. Kinder mussten erst selbständig essen, trinken und laufen können, also ca. 5-6 Jahre alt sein, bevor sie ins Restaurant mitgehen durften. Es war ganz natürlich und selbverständlich; ganz ohne Wissenschaftler oder Ärzte, dass wir in diesem Alter anfingen Tee zu trinken. Daher frage ich mich, wieso es heutzutage immer so kompliziert sein muss!


Bild-1Die erste Erinnerung an Tee von meiner Mutter war im Alter von 5 oder 6 Jahren. Meine Oma arbeitete als eine Tagesmutter und sie hatte dadurch zu Hause immer viele Besucher. Und so stand auch immer eine große Kanne von Lychee Tee. Es war im Sommer. Meine Mutter kam jeden Tag nach der Schule zurück. Man muss wissen, im Sommer ist es bei uns meistens sehr heiß und man ist ständig durstig. Das nächste an was sie sich erinnert, ist nur noch an eine große Schüssel mit leckerem Lychee Tee. :) Es ist eine ihrer schönsten Erinnerungen aus der Kindheit. Sie sagt, es gab damals einen Spruch "Wo es eine gute Tasse Tee gibt, ist wo das Wasser gut heisst ist". Aber die Qualität des Tees war auch damals im Allgemeinen besser. Für mich, ich war wahrscheintlich auch in diesem Alter, als ich anfing Tee zu trinken, gab es eine Tasse Shou Pu Erh. Allerdings, das Essen auf dem Tisch war viel interessanter als der Tee. ;)

In Taiwan fangen die Kinder sehr früh an, die Tee-Zeremonie zu üben. Sie sind vielleicht gerade einmal 5 Jahre alt! Aber andere Länder, andere Kulturen. Für sie ist Tee sicherlich mehr als ein Getränk und es gibt viele Tee-Schulen. Durch "Cha Dao" lernen die Kinder, wie man sich auf ein Ziel konzentriert, Respekt gegenüber der Natur und anderen Menschen, und wie man sich bedankt. Oder einfach als ein gemeinschaftliches Hobby / Aktivität für die Familie.

Auf den Messen in Deutschland sah ich wieder Kinder in diesem Alter. Sie sind hoch interessiert und neugierig, oft kommen sie aus eigener Initiative auf mich meinen Stand zu. Wie Ihr schon von unseren Produkten wisst, wir verkaufen keine Teemischungen oder aromatisierte Tees (außer: Osmanthus Oolong, Jasmin Oolong und Jasmin Perlen), und vermischen sie auch nicht mit Zucker oder Saft. Aber die Kinder waren begeistert und haben sogar die Eltern beeinflusst. Ich glaube, Kinder haben sehr sensible Geschmacksinne und sind meist offen für neue Erfahrungen (wenn man sie lässt).

Letzte Woche war eine Familie mit Kind zu mir gekommen und haben eine Tee-Seminar besucht. Das Kind (sein Alter war sehr schwer zu schätzen, da er  behindert ist) sass neben unserer Teebar auf einem Sessel, wo ich mit seiner Familie das Seminar durchgeführt habe. Ich habe chinesische Musik im Hintergrund spielen lassen und mich mit meinen Seminar-Teilnehmer unterhalten, so wie immer! Ich habe das Kind zwischendurch durch seine Eltern beobachtet, um sicher zu sein, dass es ihm auch gut geht. Obwohl er nicht mitgetrunken hat, wurde er mit jeder Minute immer entspannter. Schließlich hatte er sogar die Augen geschloßen, einfach um die Atmosphäre zu genießen. Erst dachte ich auch, dass er nur zu müde war, aber nein, seine Zeigefinger war in der Luft und hat der Musik gefolgt. Bei unserem letzten Teil habe ich ihn gefragt, ob er auch eine Tasse Tee haben möchte... ihr hättet seine Augen sehen sollen. Sie haben gestrahlt und er hat sich sehr gefreut! Es war eine Tasse Alishan Oolong (geröstet), und er fand der Tee sehr lecker! Dieser Augenblick bedeutet sehr viel für mich, und wahrscheintlich auch für die Familie. Sie haben immer wieder gesagt, dass sie sehr überrascht waren, wie ruhig und entspannt er sich verhielt. Es war vielleicht nicht nur die Musik, denn der ganzen Raum dufte auch nach Tee.

Tee wirkt manchmal viel anders als erwartet und meist total unbewusst. Ich bin davon überzeugt, dass Tee für viele von uns eine ganz eigene Bedeutung hat. Und genau dies macht Tee so speziell.

Lasst Euch Zeit und genießt jeden Moment!

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Verrückt nach Tee und ebenso verrückt nach Schnee!

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Weihnachten ohne Schnee? Nein.. es geht nicht ohne Schnee, außer wenn ich zu Hause in Hongkong bin, dann muss ich natürlich stark sein!! Aber wenn ich in Deutschland bin, Schnee zu sehen ist schon etwas ganzzzzzz besonderes und darauf will ich nicht verzichten!

Jeden Tag beobachteten wir die Wetterkarte und haben gebeten. Leider hätten wir keine Chance im Main Taunus Kreis gehabt. Also, entschieden wir uns am 23. Dezember nach Norden zu fahren! Dort musste doch Schnee liegen! Und nach einigen verrückten Monaten wollten wir einfach für ein paar Tage weg.. aber so weit wie möglich... am liebsten Nordpol! Aber fliegen? Nicht möglich ... Da ich noch mein Fahrangst besiegen möchte, war das Auto unser einzige Möglichkeit! Jup.. Norwegen... das hört sich prima an! Roros - ein UNESCO Dorf, wo Pippi Langstrumpf auch Filme gedreht hat - SUPER! Dort sollte es Schnee geben! So haben wir unser Navi gefragt! Ohne Fähre von Eschborn bis Roros sind es fast 2000km! Jup!! Wieso nicht! Ich wollte doch fahren!! ;)

So hatte ich angefangen zu überlegen! Für ein paar Tage ohne Tee? Plus die Kält!! NEIN.. es gibt keine Kompromisse! Also Tee einpacken und mein Mann war für das Essen verantwortlich! Aber nur ein Tee? Emm.. damit bin ich eigentlich nie wirklich so treu. Ich kann einfach nicht nur einem Tee treu bleiben, auch wenn ich unterwegs bin! Also, habe ich mir drei verschiedene Tees ausgesucht (Keemun Gongfu, Premium Anxi Oolong und Lao Chong Dan Cong). Aber dann war ich immer noch nicht zufrieden! Verschiedene Tees brauchen natürlich auch die passenden Kännchen und Tässchen.. und alles rund herum! Also.. das Resultat war: 3x Teesorten; 4x Yixing Kännchen, 3x verschiedene Teeschälchen (jeweil 2x Stk), 3x Untersetzer für das Kännchen aus Ton, Sieb, Teetuch, Besteck, Bambus Teekiste/Reiseteetisch, Wasserkocher, 2x Thermokannen und ein Sturm-Stövchen. Und alles nur um Tee zu machen?! JA! Wie gut dass man Norwegen mit dem Auto erreichen kann! Nach ein paar Stunden später, habe ich fast meinen ganzen Tee-Bar eingepackt. Mein Mann guckte mich an - FASSUNGSLOS! Dann fragte er, wo sind meine Kleidungen? Kosmetikbeutel? Vielleicht ein Buch oder so? Emm.. ich guckte ihn auch fassungslos zurück! STIMMT! Und für Kleidnung und etc, war es einfach, 5 Minuten hatten gereicht! Ich war so aufgeregt auf unserer Nordic-Expedition. Wie ein kleines Kind, freute ich mich besonders, dass ich meine "Spielzeuge" mitnehmen durfte!

dieKunstdesTees-Blog-2014-1Unsere erste Nacht - Nach der schwedische Grenze

Wie ihr wahrscheintlich schon zwischen den Zeilen gemerkt habt, war diese Reise sehr kurzfristig und spontan! Wir hatten schon lange vor, unser camping-geeignetes Auto auch so zu testen. Da wir diesmal quasi nicht geplant hatten und nicht wussten, wie weit wir kommen würden, konnten wir doch diese Idee gleich ausprobieren! Daher, außer meinen Tee-Sachen, haben wir auch Lamadecken, Kissen, und Schlafsäcke gepackt und das Campingpotential unseres Autos herausgeholt und in ein gemütliches Nachtquartier verwandelt.

Unser erster Morgen

Es war schon seltsam! Wir haben beide richtig gut und erholsam geschlafen! Aber am Morgen brauchten wir etwas erwärmendes! Yuhooo! Das neue Sturm-Stövchen kam zum Einsatz und ich durfte das Eichhörnchen spielen und suchte nach meinem Kännchen und Tee. :) Ich entschied mich für die Eröffnung unsere Reise für einen "Keemun Gongfu" und ein Yixing Kännchen aus den 90'er mit eingravierten Kirchbaum. Auf einem Camping-Parkplatz an der „Autobahn“ und fast im norwegischen Wald gelegen war es schon eine besondere Atmosphär, und so reichte auch eine Flasche stilles Wasser aus dem Supermarkt vollkommen aus. In wenigen Sekunden verbreitete sich schon der Duft aus einer Mischung von einem süssen und leicht blumigen Aroma. Und die Wärme strahlte durch den kalten Wind! Wir hörten die Autos schon nicht mehr. Man spürte nur noch einen warmen Fluss im Körper! Es war ein sehr dankbares Gefühl! Da wir noch etliche Kilometer vor uns hatten, habe ich gleich noch 2-3 Aufgüsse in eine Thermoskanne für Unterwegs umgefüllt. :) Obwohl der Tee in der Thermokanne "eingesperrt" war, hatte sich die Qualität des Geschmack nicht wirklich viel geändert. Immer zwischendurch eine warme Tasse Tee beim Fahren war wirklich was feines!

Spät Nachmittag - Am Ziel - Roros (Norwegen)

Nach einen ganzen Tag fahren, haben wir endlich unseren Ziel erreicht. Der Baumkuchen kam aus seiner Verpackung und ja.. schon wieder Tee! ;) Normalerweise verträgt der Keemun Gongfu mindestens 5 Aufgüsse, dieses Mal sogar 2-3 Aufgüsse mehr. Ich glaube, der Grund war die Wassertemperatur. Im Freien (Winter) sinkt die Temperatur schnell und so waren die Teeblätter wahrscheintlich nicht "überkocht", daher konnten wir uns auch mehrere Aufgüsse leisten.

Unser zweiter Tag

Obwohl ich nach den vielen Süßigkeiten und Butterplätzchen eigentlich nicht hungig war, habe ich mich trotzdem nicht von dem Frühstrückbuffet ferngehalten, da am diesen Tag erhebliche "Wanderungen" geplannt waren, sollte man doch gut vorbereitet sein! :D

dieKunstdesTees-Blog-2014-2Ich hatte schon das ganzes Jahr auf dieses Motiv - Tee im Schnee - gewartet! Fröhlich habe ich den Lao Cong Dan Cong in den Rücksack eingepackt. Da ich nie wusste, ob man überall kochen darf, packte ich lieber ein Kanne voll heisses Wasser mit. Dan Cong braucht eine niedrige Wassertemperatur (ca. 90°C) um sein Aroma freizusetzen, so ist er ideal für Wanderungen, besonders im Winter. Und es hat wunderbar geklappt! Diesmal probierten wir das norwegische Trinkwasser (aus dem Hahn) und stellten fest, dass das Wasser im Vergleich zu unserem Wasser (Main Taunus Kreis) weicher und etwas süßlicher ist. Wir fanden es optimal für die Teezubereitung. Die Thermokanne hat das Wasser auch gut warm gehalten, und die Aufgüsse waren richtig auf den Punkt. Die Tassen waren unglaublich blumig, fruchtig und angenehm. Und im Schnee genossen wir 3 oder 4 Aufüsse. Danach im Hotel nochmals 5, 6, 7..... Aufgüsse bis zum Abend. Es war einfach erstaunlich!

Und fast so, als ob uns für die schöne Wanderung in der Natur zu loben, hatte es sogar am Abend richtig gut geschneit. Es war ein sehr schöner Abschluß für den Tag.

Unser dritter Tag

Am Morgen war der Neuschnee leider fast weg! Aber für die City Tour war das Wetter perfekt und wir hatten sogar Sonne. Da wir am Nachmittag schon wieder Richtung Deutschland starten mussten, blieb leider nur noch "wenig" Zeit um ein Tässchen Tee zu genießen, und so gab es wieder Keemun für die Thermoskanne. Und auch hierbei brachte das norwegische Trinkwasser den Tee trotz Thermoskanne schön und wärmend zur Geltung. Es war seit 4 Tagen unser erste Zeitdruck, weil unsere Fähre ab Larvik (Norwegen) schon früh am nächsten Morgen um 6:30 Uhr mit dem Boarding begann.

Unser letzter Tag

Die ca. 3 Stunden Fähre bis Hirtshals (Dänemark) hatte uns zwar etwa 300-400km gespart, aber von dort bis zu Hause waren es nochmal ca. 1000km zu fahren. Und wir hatten nur bis zum Abend Zeit! Obwohl in Deutschland man ohne Geschwindigkeit auf der Autobahn rasen darf, für mich war es einfach zu stressig, mit meiner Fahrangst, dem Regen und der Dunkelheit (später), und ich fahre einfach lieber langsamer.

Es war sehr Schade, dass wir unseren dritten Tee (Premium Anxi Oolong) im Korb lassen mussten. Aber trotzdem, war ich stolz und glücklich. Ich bin ca. 1000km beim jedem Wetter und sogar auf Eis gefahren. :D Es klingt vielleicht für manche ein Bisschen verrückt, aber es war einer meiner entspanntesten Ausflüge. Ich hatte komplett von meiner Arbeit abgeschalten, und genoss die Natur und Ruhe Norwegens im Winter mit einer frisch zubereiteten Tasse Tee.

So wünsche ich Euch auch einen guten Start ins Jahr 2014!

 

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Regen und Teegenuss

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Das Wetter gestern war grau und feucht. Aber irgendwie bring mich solches Wetter immer wieder zurück nach Suzhou mit seinen wunderschönen Gärten und Tee-Pavillon im Hinterhof eines Hauses. Bei einem verregneten Tag habe ich das Gefühl, dass die Uhr auch irgendwie stillsteht. Obwohl ich weder einen Hinterhof noch einen Tee-Pavillon habe, konnte ich zum Glück im Wintergarten sitzen und mein Wasser auf dem kleinen Ton-Stövchen kochen. Ich liebe diesen Moment, das Wasser auf kleine Flamen zum kochen. Zwar ist Geduld gefragt, aber für mich ist es wie eine Meditation und macht auch Spaß die Kohle zum glühen zu bringen. Ganz authentisch wird nur Olivenstein-Kohle benutzt, welche angeblich dem Wasser noch zusätzliches Aroma verleihen soll. Ich glaube, es ist genauso wie beim grillen. Das Fleisch schmeckt einfach anders als auf dem Elektrik-Herd.

In meinem kleinen Wasserkännchen aus Ton/Sand wird das Wasser gekocht. Das Material des Wasserkännchen hat einen deutlichen Einfluss auf die Wasserqualität. Es war viel weicher und feiner, auch wenn man nur das gekochte Wasser ohne Tee trinkt.

Der neue Da Hong Pao (originell) verhält sich auch ganz anders. Wie schon erwähnt, habe ich den Da Hong Pao schon öfters im Gaiwan oder Yixing Kännchen zubereitet und verkostet, aber er schmeckt immer etwas anders.

Normalerweise entdeckt man in den 1. und 2. Aufgüssen gleich schon den Zimt und seinen gerösteten Geschmack auf den ersten Schluck. Ab 2. oder 3. Aufguss kommt Anis und dann ab dem Dritten zeigt er seine blumige Seite immer deutlicher. Beim nassen Wetter hatte ich das Gefühl, dass sein Geschmack auch unterdrückt ist. Und man merkt die höhere Luftgeuchtigkeit auch in der Tasse.

Aber gestern, obwohl es den ganzen Tag feucht war, konnten seine Geschmäcker trotzdem in diesem Wasser freigesetzt werden. Es war ein Erlebnis! Der Tee schmeckt frei, fein, weich, und extrem blumig. Schon von ganz Anfang bis zum letzten Tropfen. Inzwischen entdecken wir nicht nur Zimt und Anis, sondern auch noch ein Hauch von Kardamom. Sein geröstetes Aroma entfaltet sich erst mit dem 3. Aufguss und danach entwickelt sich eine angenehme Süße. Es war einfach toll!

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Long Jing - Sein wahre Geburtsort(en)

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Welcher ist der beliebteste oder bekannteste Grüntee aus China? Ah! Ich glaube, die Antwort kennt bestimmt jeder Teeliebhaber. Wenn man den Namen Longjing noch nicht kennt, hat man sicherlich schon von einem seiner anderen Namen, wie Drachenbrunnen, Long Ching, Lung Ching, Lung Jing oder Dragon Well gehört. Und Sie haben “höchstwahrscheinlich” schon genug davon gelesen. Kein Wunder, dieser Grüntee existiert schon seit über 1,200 Jahren und ist längst ein „Objekt“ der gehobenen Wertachtung geworden. So verwundert es einen auch nicht, dass sogar bis heute zählt dieser immer noch zu den beliebtesten “Getränken” der chinesischen Offiziellen gehört.

Long Jing / Longjing (龍井), der Drachenbrunnentee ist ein mächtiger Name, welcher möglicherweise auch eine positive Marketing-Wirkung hat: leicht zu merken und hört sich auch sehr “Royal” an. Aber nicht nur der Name übt einen besonderen Effekt aus, sondern auch der Kaiser Qianlong und zahlreiche Dichter, sowie Literaten haben zu seinem Bekanntheitsgrad beigetragen. Dieser Tee hat nicht nur 5 Dynastien überlebt, auch hat er mehr oder weniger die ganze Teewelt erobert.

Aber wer hat diesen Namen erfunden? Oder woher kommt er? Diese Frage führt uns wieder zu seiner Heimat - Zhejiang.

Zhejiang? Nicht Hangzhou? Xihu? Oder sogar Shifeng? Ja, ich weiß! Zhejiang ist die Provinz, wo Hangzhou die Hauptstadt ist.

Ein wenig zur Geografie: Xihu (West Lake) liegt in Hangzhou und ist einer der bekanntesten Seen Chinas und gleichzeitig auch ein Stadtbezirk von Hangzhou (ca. 13-14 km2) ist. Und Shifeng (Löwen Gipfel) mit einer kleinen Fläche von ca. 4-5 km2 ist seit 2003 als Schutzgebiet der 1. Klasse registriert*, liegt in direkter Nachbarschaft. Auf diesem “Berg” gibt es tatsächlich einen Drachenbrunnen und selbstverständlich ein Longjing Dorf, welche beide bis heute noch existierten und sehr beliebt bei chinesischen Teeliebhabern sind. Und genau aus diesem Ort stammt der Name: Longjing Tee.


Aber das “Longjing Dorf” scheint nicht der einzige Heimatort zu sein. In Cha Ching hat Lu Yu schon über diesen köstlichen Grüntee berichtet. Allerdings stammte dieser von dem Ling Yin Temple (über 1.600 Jahren Alt), welcher im heutigem Xihu-Bezirk gelegen ist. Und damals hatte der Tee wahrscheinlich auch noch einen anderen Namen.

Bis in die Qing Dynastie wurde Xihu Longjing nochmal in vier Sorten (bzw. Anbaugebiete und seine Herstellungstechnik) untergeordnet: Löwe, Drache, Wolke und Tiger**. Dabei hat die Löwen-Sorte - auch als Löwen-Klasse bekannt - den besten Ruf.

  • Löwe: Longjing Dorf, in der Nähe vom Löwen-Gipfel
  • Drache: Wengjiashan, Yangmeiling, Shangxia Manjue Long, Baihefeng
  • Wolke: Yunqi, Meijiawu, Shili Langdang, Wuyunshan
  • Tiger: Hupao, Siyanjing, Chishanbu, Santaishan und in der Nähe von Xihu-Ufer

Zurück zu den heutigen Anbaugebieten. Xihu Bezirk ist einer von den drei Longjing Anbaubezirken in der Mitte von Zhejiang. Die weiteren zwei Hauptanbaugebiete sind: Qiantang (heute: Yuhang Bezirk, Hangzhou) und Yuezhou (heute: Yuecheng Bezirk, Shaoxing). Wobei Longjing aus dem Xihu Bezirk geschmacklich am aromatischsten und beliebtesten sein soll.

Unterschieden wird so nach:


Shifeng Longjing bleibt immer noch der geschätzteste Longjing Tee. Und wenn dieser noch vor dem Ming-Fest (Ming Qian) geerntet wird und man den „Besten“ aus dem Teegarten des Kaisers genießen möchte, kostet die Tasse Tee 120,00 RMB. Oder wenn man eine Dose kaufen möchte, so kostete sie im Frühjahr 2013 ab 1800,00 RMB / 500g.

*http://baike.baidu.com/view/3974992.htm
**http://zh.wikipedia.org/wiki/%E8%A5%BF%E6%B9%96%E9%BE%99%E4%BA%95

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Ein besonderer Tag, ein besonderes Getränk

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Heute ist ein besonderer Tag - unser Hochzeitstag! Es ist manchmal noch schwer zu glauben, dass wir schon seit 9 Jahren verheiratet sind. Alles fühlt sich noch frisch und wie gestern an. :)

Für unsere kleine Feier habe ich ein erfrischendes kühlendes Dessert vorbereitet. Als Getränk wollte ich etwas ganz ganz besonderes kreieren und es sollte zu diesem warmen Sommertag passen. Das Getränk sollte nicht nur lecker sein, sondern auch etwas wunderschönes für die Augen.

So überlegte ich seit Tagen, welcher Tee es werden sollte. Nach längerem überlegen kam ich auf meinen Oriental Beauty Oolong, und dass dieser den Anforderungen am besten entsprechen würde. Selten wird eine solch qualitativ-hochwertige Tee-Sorte so spät (Anfang Sommer) geerntet und bringt soviel in sich zum Vorschein. Seine blumige Honig-Note ist einfach verführend. Und so entwickelte sich diese Idee in meinem Kopf weiter.  

Oriental Beauty hat viele Spitznamen; einer davon ist “Champagne Oolong”. Man sagt das schon ein Tropfen Brandy im Aufguss diesem Tee einen ganz besonderen Touch gibt. Dieses wollte ich schon immer ausprobieren, aber für einen heißen Tag? Nein! Für mich ist Brandy zum erwärmen, also eher etwas für nass-kalte Tage. Ich wollte etwas erfrischendes und kühlendes. Und so stand mein Hochzeitstaggetränk für mich fest: Ein halbtrockener Wein vom Kühlschrank und den Oriental Beauty als Eiswürfel mit Granatapfel im Glas. Welch Kreation...lecker! ;)

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Abkühlungsidee für Tea-Freaks - Oolong Eiscreme

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Die letzten Tage waren zu heiß. Obwohl ich aus dem "sub-tropischen" Hongkong komme, konnte ich es auch fast nicht mehr aushalten. Ich brauchte dringend eine Abkühlung. Also suchte ich im Internet nach leckeren Sommer-Rezepten. ;)

Durch Zufall entdeckte ich ein wunderschönes Lavendeleis-Foto. Da wir auch Lavendel im Garten haben, hörte sich ein Lavendeleis schon nicht schlecht an. Aber ich wollte auch schon längst ein Tee-Eis kreieren, dachte mir... wieso nicht! Man kann vielleicht doch dieses Rezept statt Lavendel mit Tee ausprobieren. Matcha Eis gibt es schon überrall, aber Oolong Eis.. emm!!

Aus der Erfahrung vom letzten Jahr waren 10g Tee für unser Tea-Cookies Experiment der Tee-Geschmack etwas zu schwach und konnte nicht richtig zur Geltung kommen. Daher habe ich diesmal ziemlich großzügig 20g Tee für meine 1. Oolong-Eis-Versuch kalkuliert.

Ich habe einen traditionellen (stärker gerösteten) Dong Ding ausgesucht, welcher geschmacklich super gut mit der Cremigkeit und Rohzucker passen sollte.

 

Anbei ist mein vorläufiges Rezept:

  • 20g Tee (Trad. Dong Ding)
  • 150ml Milch
  • 200g Rohzucker
  • 8x Eigelb
  • 200ml Schlagsahne

Erst habe ich 20g Tee mit Milch zusammen auf der niedrigsten Stufe langsam kochen gelassen. Als eine leckere röstig-malzige Tee-Note sich in der Küche verbreitete, habe ich die Tee-Milch vom Herd genommen, gesiebt und die Milch abkühlen lassen.

Inzwischen die Eigelbe mit dem Rohzucker auf der höchsten Stufe über einem Wasserbad bis zu hell-schaumig geschlagen. Man muss aber aufpassen, dass es nicht zu heiß wird, sonst könnte es passieren, dass sich eine Haut von dem Eigelb bildet. Danach lässt man die Masse abkühlen.

Nachdem die Masse auf zu mindestens die Zimmertemperatur (vielleicht sogar etwas kühler) abgekühlt ist, habe ich vorsichtig die aufgeschlagene Sahne untergerührt. Nicht zu vergessen, die wichtigste Zutat der Experiments - abgekühlte Tee-Milch. Und alles langsam eingegeben und gemischt.

Dann habe ich die Eis-Mischung in die Eis-Maschine zum weiteren verrühren gefüllt. Weil das Wetter zu heiß bei uns in der Küche war, konnte die Eis-Maschine nicht richtig funktionieren. So habe ich die Mischung in den Gefrierschrank bis zum nächsten Morgen gestellt, damit es hart werden konnte. Und.. es hat geklappt. Yuhoo...

Bemerkung - Persönlich finde ich das Rezept zu süß und die Eiscreme könnte vielleicht noch cremiger werden. So habe ich folgende Änderungen für mein nächstes Eis schon vorbereitet:

  • Zucker bis zu 30% reduziert
  • da der Rohzucker (vermutlich) etwas zu groß und schwer ist, werde ich ihn erst feiner mahlen, per-und-per eingeben, und zusammen mit den Eigelbe verschlagen, um die Cremigkeit zu verbessern und vielleicht dadurch das Eis sogar etwas lockerer werden zu lassen
  • nur zum Experimentieren möchte ich ca. 15g statt 20g Tee nehmen (vielleicht geschmacklich schon ausreichend)
  • mit anderen gerösteten Oolong ausprobieren

Alledings, bevor ich das nächsten Eis angehe, "muss" ich erst meinen Versuch wegschaffen. Ah! Wie schrecklich! :-P Da das Eis für mich zu süß ist, werde ich es als Zutaten für andere Dessert-Rezepte ausprobieren. ;)

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Ein Stück vom Pazifischen Meer - Gangkou Cha

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Gangkou Village ist ein Ort für ein langsames Leben und bekannt für Surfer. Aber wir sind wegen seinem Tee hierher gekommen. Nur eine Handvoll von Restaurants und ein paar Surf-Geschäfte, sonst gibt es nichts. Außer dem Meer und Strand, haben wir dort noch kleine Reisfelder gesehen. Teegarten? Nein, nicht gesehen! Zum Glück waren die Bewohner nett und die Kinder haben uns zu dem Haus des Teemeisters geführt, wo wir einen ganz besonderen Tee verkosteten: Gangkou Cha - Meeres Tee - ein einzigartiges Tee-Erlebnis.

Trotz seiner über hundertjährigen Geschichte blieb sein Name eher unbekannt; bis vor kurzem. Der Lebensraum dieses Tees ist sehr einzigartig. Nicht nur,
weil seinen Teegarten nur wenige Gehminuten vom Meer entfernt ist, sondern auch, da er wahrscheinlich die niedrigste Höhe (max. 300 m) hat. Allerdings ohne einen Führer, hätten wir diesen Ort nie finden können. Der Teegarten ist extrem klein und versteckt sich hinter Büschen, wo er von einer großen Vielfalt an Bäumen, Sträuchern und Blumen umgeben ist.

Am Anfang hatte ein Bauern namens Zhu Zhen Zhun aus seiner Heimat Fujian die Samen der vier besten Teepflanzen aus Wuyi mitgebracht, als er zwischen 1821-1850 nach Taiwan auswanderte. Im Jahr 1875 kam der Gouverneur Zhou You Ji (zuständig für die Nachbarprovinz Heng Chun) nach Gangkou, welcher auch aus Fujian stammte, und ein passionierter Tee-Trinker war. Da die Provinz Heng Chun viel zu weit von überall entfernt war und der Weg zu schwierig um Tee aus dem Norden oder der Mitte Taiwans hierher zu transportieren, hatte er Probleme Tee zu trinken. Bis er den Bauern Zhu fand und seinen Tee verkostete. Er war so begeistert, dass er diesen Tee sogar mit seinem heimatlichen Geschmack vergleichen konnte. So schenkte er die Familie Zhu Land um den Tee-Garten zu vergrößern. Aber für Generationen verblieb dieser Tee für die Familie, sowie Gäste und als Geschenk. Bis vor kurzem, als Zhu Shun Xing, in der 5. Generation sich mehr auf die Verbesserung der Qualität konzentrierte um diesen Tee auch außerhalb Gangkous zu vermarkten. Und so erfuhr man von der Existenz dieses einzigartigen „Meeres-Tees“. 

Nach mehr als 100 Jahren haben sich die Teepflanzen auch langsam an diese raue Umgebung, wie starke Winde zwischen September und März, und den konstant hohen Salzgehalt in der Luft durch das Meer, angepasst. Die Blätter werden kleiner und ihre Häutchen sind verdickt. Aufgrund des verringerten Wasserinhalt im Blatt sind auch die Inhaltsstoffe stark konzentriert. Genau deshalb schmeckt dieser Tee etwas kräftiger und hat einen sehr einzigartigen Geschmack aus dem Ozean entwickelt. Seine kugelförmigen Blätter weisen eine “matte Farbe” als Beweis des Meeres auf.

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Ein verträumter Nachmittag

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Mein Wochenende hat schon heute Mittag angefangen. Ich kann einfach nicht mehr. Mein Gehirn ist von dieser Wochen beim auspacken und sortieren komplett ausgelaugt! Ein Zeichen, dass ich jetzt eine kleine Pause unbedingt brauche.

Viele spannende Tees warten noch in der Reihe, aber.. ich kann momentan wirklich nicht mehr! Mein Kopf ist leer! So habe ich meine Lieblingsmusik angemacht, einen Tee von vielen ausgesucht und bereite mich auf ein entspannenden Nachmittag vor.

Die Wahl fiel auf einen losen Puer aus den 90'er Jahren. Ein Puer, welchen ich durch eine persönliche Puer-Such-Aktion für einen Kunden entdeckt hatte. Vor 20-Jahren waren diese Teeblätter eigentlich als Rohstoffe eines "normallen" Puer-Beengs gedacht. Aber der Teemeister hatte nicht wirklich ein System in seiner "Tee-Fabrik" und hatte diesen Sack mit Tee schon längst vergessen. Irgendwenn tauchte der Sack wieder auf, und durch meine Suche und vielen Ecken steht dieser Puer nun in meiner Tee-Kammer.

Normallerweise ist für mich Puer ein Winter Tee, aber irgendwie habe ich einfach Lust. Nachdem ich die Blätter in dem erwärmten Gaiwan platziert hatte, wurde mir auch schnell klar, dass ich doch keine schlechte Wahl getroffen hatte. :)

Sein holziges Aroma hat mich sofort in einen Herbstwald entführt. Ich war sofort weg! Langsam goss ich das frischgekochte Wasser in den Gaiwan, und mein Büro hat sich in einen Wald mit großen Bäumen und Blumen verwandelt. Bei dem ersten Schluck konnte ich meine Augen schon nicht mehr aufmachen. Ich möchte nur in diesem wunderschönen Traum bleiben. Auf der Zunge hinterlässt der Tee ein etwa "kitzeliges", fast ein leicht "elektrisches" Gefühl. Der Gaumen und die Atmung sind gefüllt von einem blumigen Duft, welcher auch nach mehreren Minuten noch hängen bleibt. Es ist ein himmlisches Gefühl.

Dieser lose Puer (aus dem 90'er) sollte dann auch für weitere Träumer und Herbstwanderer in der nächsten Tagen verfügbar sein.

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Traditioneller Pomelo Tee

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Es ist endlich so weit, heute habe ich einen Orangen-Tee zum Opfer gebracht. Er ist einer von drei verschiedenen Obst-Tees (Pomelo, Orange und Zitrone), welche ich von meinem Tee-Bäckermeister in Taiwan mitgebracht habe.

Ähnlich dem Mandarine Puer aus unserem früherem Tee-Sortiment China, wird Tee in die Frucht-Schale gefüllt und im Ofen gebacken. Diese Idee hat eine über 100 Jahre alte Geschichte und wurden von den Hakka erfunden.

Ursprung
Die Hakka gehören zu einer der acht han-chinesischen Volksgruppen und haben ihre eigene Sprache, Kultur und Tradition. Ursprünglich wurde diese Art von Tees nur mit Pomelo hergestellt, zum einen aus wirtschaftlichen und zum anderen aus gesundheitlichen Gründen.

Hakka sind sehr bekannt für Ihre Sparsamkeit und Fleißigkeit. Aber, was haben diese Charaktereigenschaften mit dem Tee zu tun? Weil...

Sparsamkeit:
Pomelo ist groß, hat eine schöne Farbe und eine sehr lange Haltbarkeit. Daher nehmen die Hakka sie sehr gerne als Opfergabe für ihre Götter und Vorfahren und stellen sie vor den Schrein. Nach einiger Zeit wird die Opfergabe normalerweise gegessen. Leider ist das Fleisch der Pomelo viel zu sauer zum essen. Aber Essen wegzuschmeißen ist für die Hakka undenkbar. Daher kam die Idee, das Pomelo-Fleisch herauszunehmen und es zu benutzen; z.B. mit verschiedenen Zutaten mischen damit man es überhaupt essen kann.

Fleißigkeit:
Hakka arbeiten immer fleißig, daher ist ein gesunder Körper natürlich sehr sehr wichtig. Nach der traditionellen chinesischen Medizin fördert die Pomelo-Frucht die Verdauung, Schleimlösung und hilft beim Gewicht verlieren. Wohingegen die Wissenschaftler Insulin, Naringin, Hesperidin, ätherisches Öl, Vitamin B1, Vitamin B2, Niacin, Vitamin C, Fructose, Glucose, Proteine, Lipide, Eisen, Calcium, Phosphor und Rohfaser in der Pomelo entdeckt haben. Daher ist Pomelo Tee eine traditionelle Volksmedizin.

Herstellung
Einen Pomelo Tee herzustellen ist jedoch keine leichte Arbeit:
- mit dem Messer öffnet man erst eine Öffnung auf dem Kopf der Pomelo
- mit dem Löffel nimmt man das Fleisch heraus
- nach altem Rezept wird Tee, Süßholz, Basilikum, Minze, Blumea und etc. mit dem Obst-Fleisch gemischt
- die Mischung wieder in die Pomelo-Schale füllen und mit einer Schnur befestigen
- dann wird sie getrocknet, immer wieder gepresst und gedreht und gedampft oder über Holz gebacken 
- je nach Wetter kann dieser Prozess über Tagen dauern

Heutzutage wird der Tee immer noch per Hand hergestellt. Da diese Herstellung so arbeitsintensiv und kompliziert ist, und mit einer reichhalten Auswahl an schulmedizinischen Alternativen, wird diese Tradition wahrscheinlich bald verschwinden.

Die drei Obst-Teesorten sind übrigens mit einem 10-Jahre gelagerten Oolong gefüllt und werden bis zu 60 Stunden über Holzfeuer (Longan-Holz) gebacken. Zwischendurch muss man den Tee immer wieder ruhen lassen und die gesamte „Back“-Zeit kann einige Tage dauern. Diesen Tee kann man auch für sehr sehr lange lagern.

Daher trinke ich auch gerne Mal einen “aromatisierter Tee”, nicht nur für die Seele, sondern auch für meine Gesundheit.

**Bemerkung: Wenn Sie Interesse an diesem Tee haben, schreiben Sie uns eine kurze E-Mail. Denn dieser Tee wird nur auf Nachfrage beim Tee-Bäckermeister hergestellt.

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