Journey in the tea world


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Abkühlungsidee für Tea-Freaks - Oolong Eiscreme

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Die letzten Tage waren zu heiß. Obwohl ich aus dem "sub-tropischen" Hongkong komme, konnte ich es auch fast nicht mehr aushalten. Ich brauchte dringend eine Abkühlung. Also suchte ich im Internet nach leckeren Sommer-Rezepten. ;)

Durch Zufall entdeckte ich ein wunderschönes Lavendeleis-Foto. Da wir auch Lavendel im Garten haben, hörte sich ein Lavendeleis schon nicht schlecht an. Aber ich wollte auch schon längst ein Tee-Eis kreieren, dachte mir... wieso nicht! Man kann vielleicht doch dieses Rezept statt Lavendel mit Tee ausprobieren. Matcha Eis gibt es schon überrall, aber Oolong Eis.. emm!!

Aus der Erfahrung vom letzten Jahr waren 10g Tee für unser Tea-Cookies Experiment der Tee-Geschmack etwas zu schwach und konnte nicht richtig zur Geltung kommen. Daher habe ich diesmal ziemlich großzügig 20g Tee für meine 1. Oolong-Eis-Versuch kalkuliert.

Ich habe einen traditionellen (stärker gerösteten) Dong Ding ausgesucht, welcher geschmacklich super gut mit der Cremigkeit und Rohzucker passen sollte.

 

Anbei ist mein vorläufiges Rezept:

  • 20g Tee (Trad. Dong Ding)
  • 150ml Milch
  • 200g Rohzucker
  • 8x Eigelb
  • 200ml Schlagsahne

Erst habe ich 20g Tee mit Milch zusammen auf der niedrigsten Stufe langsam kochen gelassen. Als eine leckere röstig-malzige Tee-Note sich in der Küche verbreitete, habe ich die Tee-Milch vom Herd genommen, gesiebt und die Milch abkühlen lassen.

Inzwischen die Eigelbe mit dem Rohzucker auf der höchsten Stufe über einem Wasserbad bis zu hell-schaumig geschlagen. Man muss aber aufpassen, dass es nicht zu heiß wird, sonst könnte es passieren, dass sich eine Haut von dem Eigelb bildet. Danach lässt man die Masse abkühlen.

Nachdem die Masse auf zu mindestens die Zimmertemperatur (vielleicht sogar etwas kühler) abgekühlt ist, habe ich vorsichtig die aufgeschlagene Sahne untergerührt. Nicht zu vergessen, die wichtigste Zutat der Experiments - abgekühlte Tee-Milch. Und alles langsam eingegeben und gemischt.

Dann habe ich die Eis-Mischung in die Eis-Maschine zum weiteren verrühren gefüllt. Weil das Wetter zu heiß bei uns in der Küche war, konnte die Eis-Maschine nicht richtig funktionieren. So habe ich die Mischung in den Gefrierschrank bis zum nächsten Morgen gestellt, damit es hart werden konnte. Und.. es hat geklappt. Yuhoo...

Bemerkung - Persönlich finde ich das Rezept zu süß und die Eiscreme könnte vielleicht noch cremiger werden. So habe ich folgende Änderungen für mein nächstes Eis schon vorbereitet:

  • Zucker bis zu 30% reduziert
  • da der Rohzucker (vermutlich) etwas zu groß und schwer ist, werde ich ihn erst feiner mahlen, per-und-per eingeben, und zusammen mit den Eigelbe verschlagen, um die Cremigkeit zu verbessern und vielleicht dadurch das Eis sogar etwas lockerer werden zu lassen
  • nur zum Experimentieren möchte ich ca. 15g statt 20g Tee nehmen (vielleicht geschmacklich schon ausreichend)
  • mit anderen gerösteten Oolong ausprobieren

Alledings, bevor ich das nächsten Eis angehe, "muss" ich erst meinen Versuch wegschaffen. Ah! Wie schrecklich! :-P Da das Eis für mich zu süß ist, werde ich es als Zutaten für andere Dessert-Rezepte ausprobieren. ;)

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Ein Stück vom Pazifischen Meer - Gangkou Cha

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Gangkou Village ist ein Ort für ein langsames Leben und bekannt für Surfer. Aber wir sind wegen seinem Tee hierher gekommen. Nur eine Handvoll von Restaurants und ein paar Surf-Geschäfte, sonst gibt es nichts. Außer dem Meer und Strand, haben wir dort noch kleine Reisfelder gesehen. Teegarten? Nein, nicht gesehen! Zum Glück waren die Bewohner nett und die Kinder haben uns zu dem Haus des Teemeisters geführt, wo wir einen ganz besonderen Tee verkosteten: Gangkou Cha - Meeres Tee - ein einzigartiges Tee-Erlebnis.

Trotz seiner über hundertjährigen Geschichte blieb sein Name eher unbekannt; bis vor kurzem. Der Lebensraum dieses Tees ist sehr einzigartig. Nicht nur,
weil seinen Teegarten nur wenige Gehminuten vom Meer entfernt ist, sondern auch, da er wahrscheinlich die niedrigste Höhe (max. 300 m) hat. Allerdings ohne einen Führer, hätten wir diesen Ort nie finden können. Der Teegarten ist extrem klein und versteckt sich hinter Büschen, wo er von einer großen Vielfalt an Bäumen, Sträuchern und Blumen umgeben ist.

Am Anfang hatte ein Bauern namens Zhu Zhen Zhun aus seiner Heimat Fujian die Samen der vier besten Teepflanzen aus Wuyi mitgebracht, als er zwischen 1821-1850 nach Taiwan auswanderte. Im Jahr 1875 kam der Gouverneur Zhou You Ji (zuständig für die Nachbarprovinz Heng Chun) nach Gangkou, welcher auch aus Fujian stammte, und ein passionierter Tee-Trinker war. Da die Provinz Heng Chun viel zu weit von überall entfernt war und der Weg zu schwierig um Tee aus dem Norden oder der Mitte Taiwans hierher zu transportieren, hatte er Probleme Tee zu trinken. Bis er den Bauern Zhu fand und seinen Tee verkostete. Er war so begeistert, dass er diesen Tee sogar mit seinem heimatlichen Geschmack vergleichen konnte. So schenkte er die Familie Zhu Land um den Tee-Garten zu vergrößern. Aber für Generationen verblieb dieser Tee für die Familie, sowie Gäste und als Geschenk. Bis vor kurzem, als Zhu Shun Xing, in der 5. Generation sich mehr auf die Verbesserung der Qualität konzentrierte um diesen Tee auch außerhalb Gangkous zu vermarkten. Und so erfuhr man von der Existenz dieses einzigartigen „Meeres-Tees“. 

Nach mehr als 100 Jahren haben sich die Teepflanzen auch langsam an diese raue Umgebung, wie starke Winde zwischen September und März, und den konstant hohen Salzgehalt in der Luft durch das Meer, angepasst. Die Blätter werden kleiner und ihre Häutchen sind verdickt. Aufgrund des verringerten Wasserinhalt im Blatt sind auch die Inhaltsstoffe stark konzentriert. Genau deshalb schmeckt dieser Tee etwas kräftiger und hat einen sehr einzigartigen Geschmack aus dem Ozean entwickelt. Seine kugelförmigen Blätter weisen eine “matte Farbe” als Beweis des Meeres auf.

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Traditioneller Pomelo Tee

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Es ist endlich so weit, heute habe ich einen Orangen-Tee zum Opfer gebracht. Er ist einer von drei verschiedenen Obst-Tees (Pomelo, Orange und Zitrone), welche ich von meinem Tee-Bäckermeister in Taiwan mitgebracht habe.

Ähnlich dem Mandarine Puer aus unserem früherem Tee-Sortiment China, wird Tee in die Frucht-Schale gefüllt und im Ofen gebacken. Diese Idee hat eine über 100 Jahre alte Geschichte und wurden von den Hakka erfunden.

Ursprung
Die Hakka gehören zu einer der acht han-chinesischen Volksgruppen und haben ihre eigene Sprache, Kultur und Tradition. Ursprünglich wurde diese Art von Tees nur mit Pomelo hergestellt, zum einen aus wirtschaftlichen und zum anderen aus gesundheitlichen Gründen.

Hakka sind sehr bekannt für Ihre Sparsamkeit und Fleißigkeit. Aber, was haben diese Charaktereigenschaften mit dem Tee zu tun? Weil...

Sparsamkeit:
Pomelo ist groß, hat eine schöne Farbe und eine sehr lange Haltbarkeit. Daher nehmen die Hakka sie sehr gerne als Opfergabe für ihre Götter und Vorfahren und stellen sie vor den Schrein. Nach einiger Zeit wird die Opfergabe normalerweise gegessen. Leider ist das Fleisch der Pomelo viel zu sauer zum essen. Aber Essen wegzuschmeißen ist für die Hakka undenkbar. Daher kam die Idee, das Pomelo-Fleisch herauszunehmen und es zu benutzen; z.B. mit verschiedenen Zutaten mischen damit man es überhaupt essen kann.

Fleißigkeit:
Hakka arbeiten immer fleißig, daher ist ein gesunder Körper natürlich sehr sehr wichtig. Nach der traditionellen chinesischen Medizin fördert die Pomelo-Frucht die Verdauung, Schleimlösung und hilft beim Gewicht verlieren. Wohingegen die Wissenschaftler Insulin, Naringin, Hesperidin, ätherisches Öl, Vitamin B1, Vitamin B2, Niacin, Vitamin C, Fructose, Glucose, Proteine, Lipide, Eisen, Calcium, Phosphor und Rohfaser in der Pomelo entdeckt haben. Daher ist Pomelo Tee eine traditionelle Volksmedizin.

Herstellung
Einen Pomelo Tee herzustellen ist jedoch keine leichte Arbeit:
- mit dem Messer öffnet man erst eine Öffnung auf dem Kopf der Pomelo
- mit dem Löffel nimmt man das Fleisch heraus
- nach altem Rezept wird Tee, Süßholz, Basilikum, Minze, Blumea und etc. mit dem Obst-Fleisch gemischt
- die Mischung wieder in die Pomelo-Schale füllen und mit einer Schnur befestigen
- dann wird sie getrocknet, immer wieder gepresst und gedreht und gedampft oder über Holz gebacken 
- je nach Wetter kann dieser Prozess über Tagen dauern

Heutzutage wird der Tee immer noch per Hand hergestellt. Da diese Herstellung so arbeitsintensiv und kompliziert ist, und mit einer reichhalten Auswahl an schulmedizinischen Alternativen, wird diese Tradition wahrscheinlich bald verschwinden.

Die drei Obst-Teesorten sind übrigens mit einem 10-Jahre gelagerten Oolong gefüllt und werden bis zu 60 Stunden über Holzfeuer (Longan-Holz) gebacken. Zwischendurch muss man den Tee immer wieder ruhen lassen und die gesamte „Back“-Zeit kann einige Tage dauern. Diesen Tee kann man auch für sehr sehr lange lagern.

Daher trinke ich auch gerne Mal einen “aromatisierter Tee”, nicht nur für die Seele, sondern auch für meine Gesundheit.

**Bemerkung: Wenn Sie Interesse an diesem Tee haben, schreiben Sie uns eine kurze E-Mail. Denn dieser Tee wird nur auf Nachfrage beim Tee-Bäckermeister hergestellt.

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